FAQ – häufige Fragen

Mehrweg? Das haben die meisten Menschen in Deutschland schon einmal gehört. Was sich im Detail dahinter verbirgt, ist jedoch oft nicht klar. Und auch von Produzentenseite werden uns einige Fragen immer wieder gestellt. Hier tragen wir die wichtigsten Antworten rund um das MMP-Mehrwegsystem für Sie zusammen.

 




© Milchwerke Berchtesgadener Land Chiemgau e.G.

Zwischen 1996 und 2008 war das MMP-System aufgrund der Vielzahl der Verwender:innen und dem daraus resultierenden Abstimmungsbedarf für ein reibungsloses Miteinander ein gemanagter Mehrwegpool mit klaren Regeln und Grenzen zum sicheren Einsatz der Flaschen und Gläser. Im Zuge sinkender Mehrweganteile und dem Ausstieg zahlreicher Produzent:innen aus dem System wurde eine steuernde Organisation nicht mehr so dringend benötigt und schließlich eingestellt.

Fast 15 Jahre hat das MMP-System in diesem offenen, ungesteuerten Zustand überdauert. Seit einigen Jahren ist nun wieder ein dynamisches Wachstum zu beobachten – sogar über die Molkereibranche hinaus und ohne, dass die ursprünglichen Systemregeln bekannt und gezielt verfügbar sind. In diesem Stadium ergeben sich zahlreiche neue Fragestellungen und Herausforderungen – sowohl für etablierte, als auch für neue Verwender:innen. Dies führte zur Reaktivierung der früheren Poolorganisation unter dem leicht abgewandelten Namen Mach Mehrweg Pool e.V. in 2022. Ziele und Aufgaben sind ein wirkungsvolles Qualitätsmanagement, eine gerechte Lastenteilung sowie eine gezielte Steigerung der ökologischen wie ökonomischen Nachhaltigkeit des Systems, u.a. durch ein aktives Poolmanagement.

Der Mach Mehrweg Pool e.V. ist der Verband aller MMP-Verwender:innen. Hier wird wichtiges MMP-Konw-How ausgetauscht und strategische Entscheidungen für die Zukunft des Systems werden erarbeitet und getroffen. Welche Themen auf der Agenda stehen, wo Investitionen hinfließen und welche Innovationen aktiv angegangen werden – alles richtet sich nach den Bedürfnissen der Verwender:innen.

Für ein vielfältiges System, das den Bedürfnissen seiner Verwender:innen entspricht, ist es wichtig, dass alle verschiedenen Verwendergruppen an den Prozessen beteiligt sind. Es gibt viel Gestaltungsspielraum – nutzen Sie diesen durch Ihre Mitgliedschaft auch gewinnbringend für sich. Ohne Sie wird das nix.

Hinweis: Aktuell können die MMP-Gebinde auch noch ohne eine Mitgliedschaft erworben und verwendet werden. Ob und wann sich dies womöglich ändern wird ist ebenfalls in der Diskussion mit den Mitgliedern im MMP e.V.

Achtung: Das Mehrweg-Logo darf seit September 2022 von MMP-Verwender:innen nur noch genutzt werden, wenn eine Mitgliedschaft im MMP e.V. vorliegt. Für weitere Details sprechen Sie uns an oder wenden Sie sich an den Arbeitskreis Mehrweg als Herausgeber des Zeichens.

Der MMP e.V. als gemeinsame und nicht gewinnorientierte Poolorganisation finanziert sich großenteils über Mitgliedsbeiträge der Mitglieder und Verwender:innen. Die erhobenen Mitgliedsbeiträge setzen sich aus generischen und volumenabhängigen Kostenbausteinen zusammen und sind nach Abfüllvolumina gestaffelt. Eine genaue Übersicht können Sie unserer Beitragsordnung entnehmen.

zu den Regularien

Für ein gut funktionierendes und effizientes Mehrwegsystem ist es wichtig, dass es überall regionale Rücknahmestellen sowie Stellen zur Reinigung und zum Wiedereinsatz gibt. Nur so können die mittleren Transportdistanzen wirkungsvoll gesenkt werden.

Eine eigene Reinigungsanlage bei den einzelnen MMP-Verwender:innen ist dabei nur eine Option. Auch die Beauftragung von Spüldienstleistern oder der Zusammenschluss zu regionalen Kooperationen sind möglich.

Wichtig ist, dass alle MMP-Verwender:innen ihren geschlossenen Mehrwegkreislauf inklusive Reinigung & Rücknahme etablieren. Da sich Bedürfnisse und Voraussetzungen sehr stark unterschieden, gibt es hier nicht das eine Patentrezept, jedoch eine Fülle an Vorbildern und Netzwerkpartner:innen.

Für Neueinsteiger:innen mit sehr keinen Produktionsvolumina bietet eine Probemitgliedschaft die Möglichkeit bereits begleitend zur Entwicklung und Umsetzung eines eigenen Mehrweg-Kreislaufes Mitgleid zu werden und von den Erfahrungen und Kontakten anderer Mitglieder zu profitieren. Auch vom MMP e.V. erhalten Neueinsteiger:innen dabei aktiv Unterstützung.

and-Hinweis auf dem Etikett zu finden sowie am Regal im Handel. Insbesondere bei Produkten außerhalb des Frischmilchbereichs gilt es daher, genau auf’s Etikett zu schauen. Oft ist hier auch das Mehrweg-Logo zu finden.


Eine klare Mehrwegkennzeichnung birgt viel Potential für die Effizienz des Gesamtsystems. Aus diesem Grund beschäftigen wir uns bereits intensiv mit diesem Aspekt und bringen vielfältige Verbesserungen auf den Weg.

Im MMP-Mehrwegsystem erlebt jede Flasche, jedes Glas und jeder Transportkasten zahlreiche Einsätze als Verpackung bei unterschiedlichen Produzenten, in unterschiedlichen Regionen und bei unterschiedlichen Verbraucher:innen – solange sie immer wieder in den Mehrweg-Kreislauf zurückgebracht werden und die Inspektionen vor der Befüllung ohne Mängel durchlaufen.

Vom Lebensmittelhersteller gelangt das gefüllte MMP-Gefäß im Transportkasten in den Handel – oft zunächst in ein 0Zentral- oder Regionallager, von wo aus es in die einzelnen Filialen weitergeht. In der Regel werden sie dort einzeln an die Verbraucher:innen verkauft. Die enthaltenen Produkte werden zuhause verzehrt und die Gläser und Flaschen werden vorgereinigt per Pfandautomaten wieder dem Handel übergeben. Dieser sammelt die Leergutmengen aus allen Filialen zentral im Lager und führt sie an die Lebensmittelproduzenten zurück.

Dabei ist es egal, welches Produkt sich vorher in dem Gefäß befunden hat. Alle Produzenten erhalten ihr MMP-Format mit unterschiedlichsten Etiketten zurück. Während der Reinigung lösen sich dann neben den Produktresten auch die Etiketten von den Gläsern und Flaschen. Das MMP-Gefäß erhält ein neues Produkt und ein neues Etikett und geht so erneut auf die Reise.

Bei über 100 Produzenten, die die MMP-Gefäße nutzen sowie tausenden von Handelsfilialen, in denen sie erworben werden können, und Millionen von Verbraucher:innen, die sie kaufen und in eine Filiale ihrer Wahl zurückbringen, kommen unsere Mehrweggefäße auf jeden Fall viel herum. Die Wege können sich dabei stark unterscheiden, weshalb die Mehrwegkästen sie auf den Transportstrecken vor übermäßigen Stößen und Beschädigungen schützen sollen.

Was ist MMP?

Die unterschiedlichen MMP-Mehrwegverpackungen können überall dort zurückgegeben werden, wo das jeweilige MMP-Format Teil des Sortiments ist. Je nach Format kann das etwas variieren. Die große Milchflasche sowie das große Joghurtglas sind in der Regel in jedem Vollsortiment-Supermarkt und dem gesamten Biofachhandel zu finden und werden dort zurückgenommen. In Discountern ist MMP-Mehrweg eher noch die Ausnahme (→ auf den Mehrweghinweis am Regal achten). Die Sahneflasche ist ebenfalls in Supermärkten, sowie im Biofachhandel in ganz Deutschland zu finden, während des kleine Sahneglas im Biofachhandel ebenfalls großenteils etabliert ist, jedoch im konventionellen Lebensmitteleinzelhandel erst noch an Verbreitung gewinnt.

Hintergrund ist, dass jeder Supermarkt seinen Rücknahmeautomaten mit den Mehrwegformaten programmiert, die im eigenen Sortiment enthalten sind. Ist ein Mehrwegformat ein Mal hinterlegt und aktiviert, so wird es auch sehr zuverlässig erkannt und angenommen.

TIPP: Automaten lehnen manchmal fremde Marken im gleichen MMP-Format ab. Das liegt daran, dass der Barcode nicht erkannt wird. Wenn kein Barcode oder nur ein defekter Barcode auf dem Gefäß ist, wird stattdessen die Form der Gläser & Flaschen im Automaten gescannt und dann als MMP-Format erkannt und angenommen. Dies bedeutet auch, dass MMP-Flaschen & -Gläser, die zuhause gereinigt wurden und dabei ihr Etikett verloren haben, auch ohne Etikett vom Automaten erkannt und zurückgenommen werden!

Um übermäßige Schimmel- & Rostbildung zu vermeiden, sollten die Gläser und Flaschen “löffelrein”, kurz ausgespült und trocken verschlossen zurückgegeben werden. Der aufgeschraubte Deckel dient dabei sowohl zur höheren Stabilität der Glasgefäße auf dem Transportweg als auch dazu, dass kein Schmutz und keine Tiere in die Gefäße hineinkommen.

Für eine regelmäßige und ordentliche Rückgabe danken euch alle Produzenten, die viel Aufwand und Ressourcen in den Erhalt des MMP-Mehrwegsystems und den schonenden Umgang mit unser aller Ressourcen stecken.

Grundsätzlich gilt: je kürzer die Transportdistanzen zwischen den verschiedenen Stationen des Mehrwegkreislaufs einer Flasche und eines Glases sind, desto nachhaltiger ist es. Dies ist jedoch selten nachvollziehbar, da eine Zwischenlagerung im Zentrallager einer Handelskette manchmal einer Verteilung in die Regionen vorausgeht und zusätzliche Wege mit sich bringen kann. Der Biofachhandel und der konventionelle Lebensmitteleinzelhandel sind hier auch oft unterschiedlich organisiert. Gleichzeitig spielen weitere Faktoren, wie die üblichen Vergleichsverpackungen und das Eigengewicht eines Produktes eine Rolle, weshalb allgemeine Aussagen nicht möglich sind. Ein wichtiger Vorteileines standardisierten Mehrwegpools ist die Tatsache, dass die gleichen Gefäße dank ablösender Etiketten und gemeinschaftlich genutzter Transportkästen von vielen verschiedenen Marken verwendet werden und daher das Leergut möglichst kurze Wege nehmen und beim nächstgelegenen Unternehmen weiterverwendet werden kann.

Diesen Vorteil bauen wir für MMP systematisch aus und setzen uns gemeinsam mit zahlreichen Mehrwegakteuren für den Aufbau der notwendigen Mehrweg-Infrastruktur und Logistikabläufe ein, von denen am Ende alle Mehrweganwendungen gleichermaßen profitieren.

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